Wenn die Pflegerin auf und davon ist
Montagmorgen. Der erste Anruf kommt noch vor 8 Uhr. Eine Dame macht sich Sorgen um ihren pflegebedürftigen Onkel. Irgendwas stimmt nicht mit der Pflegerin, sie selbst schafft es zeitlich aber leider nicht nach dem Rechten zu sehen.
Eine Stunde später kommen wir beim Haus des Onkels an, der laut Auskunft seiner besorgten Nichte von zwei 24-Stunden-Betreuerinnen umsorgt wird. Gerade rechtzeitig! Denn es steht der Wechsel der beiden Pflegerinnen an, doch zu unserem Entsetzen müssen wir feststellen, dass eine der beiden spontan beschloss zu kündigen und schon auf dem Weg in ihre Heimat Slowakei ist. Sie hat einfach ihren Job hin geschmissen, ganz ohne Vorankündigung. Na bravo! Jetzt heißt es schnell zu handeln, denn der Herr ist auf die häusliche Pflege angewiesen.
Wir finden heraus, welche Vermittlungsagentur hier tätig ist und rufen diese umgehend an. Schließlich muss schnell gehandelt werden. Bei dem Telefonat mit der Agentur veranlassen wir, dass innerhalb der nächsten 24 Stunden eine neue Betreuerin zu schicken ist. Am besten aus Kroatien, denn hier haben wir in den letzten Monaten die besten Erfahrungen in Bezug auf die Pflege, Mentalität, etc. gemacht.
Nun beginnen die vielen Erledigungen:
1. Die mittlerweile ehemalige, slowakische Betreuerin muss von der Adresse unseres Klienten abgemeldet werden.
2. Schriftliche Kontaktaufnahme mit der Agentur, um die 24 Stunden-Pflege vor Ort zu fixieren und vertraglich festzuhalten.
3. Um weiterhin den Pflegezuschuss zu erhalten, müssen sämtliche Bestätigungen und Dokumente der neuen Pflegerin eingeholt und überprüft werden (z.B. Anmeldung Finanzamt, SVA, Bestätigung der Pflegeausbildung, etc.)
4. Wichtig: Übermittlung einer Kopie des Ausweises der neuen Betreuerin. Schließlich ist es wichtig die Daten der Pflegerin zu haben.
5. Anmeldung der neuen 24 Stunden Betreuerin bei der Gemeinde
6. Bankverbindung der neuen Pflegerin erheben, um die monatlichen Zahlungen einrichten zu können.
Nach den vielen Erledigungen und Wegen konnten wir innerhalb von weniger als 24 Stunden sicherstellen, dass unser neuer Klient weiterhin versorgt ist. Jedoch werden wir auch weiterhin Nachschau halten, ob es dem Herrn gut geht und er sich mit der neuen Situation wohl fühlt.
Also das ist eine Frechheit! Aber danke SeniorenNetz für den Tipp!
Schade, dass sich manche Menschen nicht um das Wohl des Anderen kümmern. Sonst wäre ein „Auf und Davon“ der Pflegerin wohl nicht passiert. Ich hätte so ein schlechtes Gewissen, wenn ich eine hilfsbedürftige Person derart im Stich lassen würde. Toll gemacht, liebes SeniorenNetz! Anni