„Ich brauch‘ keine Hilfe!“: Was also tun?

Alltagsgschicht Keine Hilfe

Frau Preininger berichtet…

Kürzlich war es wieder etwas ruhiger im Büro und das Team konnte die neu aufgenommenen Anträge aufarbeiten und an die diversen Institutionen wie z. B. PVA, SVA, GKK, etc. senden. Plötzlich erschien eine verzweifelte junge Frau bei uns im Büro und erzählte von ihrem Problem: Ihrer Mutter gehe es nicht gut und sie lasse sich nicht helfen; sie verdächtige sie, nur mehr aufs Erbe zu warten und lasse daher keine Hilfe zu – zumindest nicht von ihr.

Ich fragte die Frau, was wir für sie tun können, bzw. was sie von uns erwartet. Die junge Frau wollte, dass wir zu ihrer Mutter nach Hause kommen – diese sei nämlich bereits etwas dement und verlasse nur sehr selten ihre Wohnung – und ihr eine Beratung zukommen lassen. So weit so gut; wir vereinbaren einen Termin.

Bald darauf machte ich mich auf den Weg. Ich war etwas unsicher, wie mich diese Dame empfangen würde. Und dann die kleine Überraschung: Bei meinem Eintreffen begrüßte sie mich wie eine alte Jugendfreundin! Sie fragte mich, wie es mir denn im Leben ergangen sei, was ich beruflich nun mache und meinte, dass wir uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen haben. Ich versuchte der Damen zu erklären, dass ich für eine mobile Beratung bei ihr sei und dass ich für sie das Beste herausholen möchte. Die Dame schien mir zu vertrauen, immerhin hielt sie mich ja auch für ihre Jugendfreundin!

Ich klärte sie auf, dass man Pflegegeld beantragen könnte und dass es die Möglichkeit gäbe, einen Essensdienst und eine Unterstützung für den Haushalt zu organisieren. Das Wort „Hauskrankenpflege“ wähle ich bewusst nicht, da sie diese laut ihrer Tochter bisher kategorisch abgelehnt hatte. Und siehe da: sie zeigte sich absolut interessiert! Daher erzählte ich ihr auch gleich von einem guten Facharzt, den sie unbedingt kennen lernen sollte (gemeint ist eine Neurologe); auch hier nickte sie zustimmend.

Nach der mobilen Beratung fuhr ich wieder guter Dinge ins Büro zurück. Wenige Tage später kam dann die Tochter der älteren Dame bei uns im Büro vorbei und bedankte sich für die Unterstützung bzw. Beratung. Sie hat uns auch gleich für die von mir vorgeschlagenen Anträge bzw. Untersuchung beauftragt.

Mittlerweile ist alles geregelt: Die ältere Dame hat nun eine Hauskrankenpflege und wird regelmäßig vom Neurologen betreut und medizinisch versorgt. Zusätzlich hat sich herausgestellt, dass die Dame wohl des Öfteren vergessen hatte, genug zu trinken – deswegen war sie zusätzlich verwirrt! Schön, dass sich die Situation so gebessert hat und Mutter sowie Tochter zufrieden sind.

Veröffentlicht am: 16. Nov. 2018

Ein Kommentar zu “„Ich brauch‘ keine Hilfe!“: Was also tun?”

  1. Peter Maier sagt:

    Ja manchen Leuten kann man nicht helfen, aber wenn der Hut brennt, sehen sie es doch ein. Die Älteren sind wie die kleinen Kinder…….

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