Ernährung und Alter: Probleme & Tipps
Viele rüstige Senioren und Seniorinnen bemerken keinerlei Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme, aber mit zunehmendem Alter tauchen doch aufgrund unterschiedlichster Ursachen immer öfter Probleme beim Essen oder Trinken auf. Der Ernährungszustand spiegelt auch unsere Lebenssituation und die Begleitumstände wider.
Körperliche und seelische Veränderungen können sich auf das Essverhalten auswirken: Abnahme der Mobilität und körperlichen Kräfte, Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit (Vergesslichkeit), verschiedene Krankheiten und Medikamente (z. B. mit Veränderung der Geschmackswahrnehmung), Appetitmangel, Kau- und Schluckprobleme, Verlust des Partners etc. Jedenfalls sind die auftretenden Probleme vielschichtig und sehr individuell. Wichtig ist, dass man sie ernst nimmt, damit negative Folgen für den Allgemeinzustand und die Lebensqualität vermieden werden können.
Hier eine Auswahl besonders gängiger Probleme und Tipps:
- Verstopfung (Obstipation)
Gerade Verstopfung kommt im Alter häufig vor. Begründen lässt sich das mit altersbedingten Veränderungen der Leber, Bauchspeicheldrüse und des Magens. Außerdem führt eine geringere Muskelkraft zu weniger Darmbewegung. Weitere Ursachen sind schlechte Ernährungsweise, zu wenig Flüssigkeit und zu wenig Bewegung.
Tipps:
- Mehr trinken, auch wenn es schwer fällt.
- Regelmäßig Spaziergänge oder Gymnastik machen
- Viele Ballaststoffe zu sich nehmen, z. B. in Form von Trockenobst
- Vermeiden von stopfenden Lebensmitteln wie Weißbrot und Schokolade
- Kein Durst
Das Durstempfinden kann sich mit dem Alter verändern. Auch kann es sein, dass man Probleme beim Wasserlassen befürchtet (nächtlicher Harndrang, ungewollte Entleerung etc.) und man daher mit Absicht nur wenig trinkt.
Da gerade der Flüssigkeitsmangel im Alter schlimme Folgen haben kann – von Kreislaufschwäche über Verwirrtheit bis zu Bewusstlosigkeit – sollte die Mindestmenge von täglich 1,5 Litern an Getränken unbedingt eingehalten werden.
Tipps:
- Machen Sie das Trinken zur Gewohnheit: Ein bestimmter Rhythmus (z. B. gleich beim Aufwachen ein Glas Wasser) hilft gegen das Vergessen
- Gesamte Trinkmenge gleich in der Früh bereitstellen: So hat man den besten Überblick über das „Tagesziel“
- Gläser bzw. Flaschen an Orten aufstellen, wo man oft vorbeikommt
- Nach jedem Toilettengang die „verlorene“ Menge gleich wieder nachtrinken
- Wer Wasser ungern trinkt kann zu ungesüßten Tees oder stark verdünnten Fruchtsäften greifen
- Kau- und Schluckprobleme
Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken sollten nicht unterschätzt werden. Oft sind es Medikamente, die zur Mundtrockenheit führen. Aber auch Zahnbeschwerden (Karies oder schlecht sitzende Prothesen) und eine verminderte Kaumuskulatur führen zu Problemen beim Kauen. Schluckprobleme sind meist auf bestimmte Erkrankungen zurückzuführen ( z. B. Schlaganfall, Tumore, Morbus Parkinson).
Tipps:
- Achten Sie auf eine gute Mundhygiene und regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt
- Trinken Sie viel Wasser zu den Mahlzeiten
- Harte Bestandteile der Nahrung vorher aufweichen bzw. Speisen pürieren
- Fingerfood-Häppchen sind leichter zu essen und machen Spaß
- Aufrechte Körperhaltung einnehmen
- Nehmen Sie sich Zeit und widmen Sie dem Essen die volle Aufmerksamkeit: Kein Radio, kein Lesen, kein Fernsehen nebenbei
- Richten Sie die Speisen schön auf dem Teller an, das Auge isst mit!
- Wenn Essen mühsam wird, ist es vielleicht angenehmer, kleinere, dafür mehr Mahlzeiten über den Tag zu verteilen
Toller Beitrag! Sehr ansprechend und interessant! Kann Ihnen nur dazu gratulieren!
Habe soeben diesen Beitrag gelesen und werde mir so einige Tipps zu Herzen nehmen! Es ist wirklich wichtig jeden Tag genug zu trinken, es kommt ja auch jetzt bald der Sommer zu uns! Werde jetzt auch mal probieren mit den Händen zu essen – ohne Eßbesteck! Schaun wir mal wie das tut
Ist ja wirklich eine tolle Internetseite! Hier erfahrt man ja einiges ohne lang im Internet zu suchen! Super!!
Das mit dem weniger Durst kenn ich. Ich würde es nicht „Problem“ nennen. Aber man hört ja echt von allen Seiten daß man viel trinken soll. Ich werde den Tipp mit dem Nachtrinken nach dem Gang zur Toilette mal versuchen.
Ich leide unter Verstopfung und werde mal den Rat hier zu Herzen nehmen und anfangen Gymnastik zu machen und auf alle Fälle mehr trinken (Wasser! ha ha ha)…
Also ich leide auf gar keinen Fall an Mangel am Hunger! Im Gegenteil ich könnte essen ohne Ende. Aber bin ja erst 50+. Später werde ich mich halt zusammenreißen!
Also so lange ich es mir gut geht und ich es mir leisten kann, esse ich das was mir schmeckt!
Schon interessanter Beitrag, aber wir Jungen machen uns darüber noch nicht wirklich so Gedanken über dieses Thema…