Blutdruck: Warum Kontrolle so wichtig ist
Die ständig steigende Lebenserwartung ist an sich erfreulich, allerdings geht sie in der westlichen Welt meist mit einer Einschränkung der Lebensqualität einher. Sind es jetzt nicht mehr Infektionskrankheiten oder unzureichende medizinische Versorgung, die zum Tode führen, so sind kardiovaskuläre Probleme (Schlaganfall, Herzinfarkt) nun die Haupttodesursache bei fast der Hälfte aller tödlich endenden Erkrankungen. Zwar spielt erbliche Vorbelastung bei diesen Krankheiten eine Rolle, aber zu den (vermeidbaren) Risikofaktoren zählen vor allem ungesunde Gewohnheiten, die letztlich die Lebensqualität im Alter vermindern oder Lebensjahre kosten.
Der Blutdruck ist ein bedeutender Maßstab für das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Ein idealer Wert ist 120/80 mm Hg, das ist bekannt. Es gibt nun neue, einheitliche Zielwerte, definiert von der Europäischen Bluthochdruckgesellschaft und der Europäischen Gesellschaft für Herzkrankheiten; so sollte sollte der Blutdruck jedenfalls unter 140/90 mm Hg liegen, um gesund zu bleiben. Regelmäßige Kontrollen helfen, erhöhten Blutdruck festzustellen. Ein Blutdruckmessgerät sollte daher in keinem Haushalt fehlen, zumal das alleinige Messen in den Arztpraxen die jeweilige Lebenssituation nicht richtig abbildet und daher zu Fehldiagnosen führen kann.
Interessant ist, dass bereits leichte Änderungen der Lebensgewohnheiten den Blutdruck positiv beeinflussen; eine Senkung von 5 bis 15 mm Hg kann durch jede dieser Maßnahmen erreicht werden:
- Zigarettenstop
- Alkoholreduktion
- Reduktion von Übergewicht
- 30 Minuten moderates körperliches Training täglich
- weniger Salz: unter 5 g /Tag (1 Teelöffel) – Vorsicht: in Fertiggerichten ist oft viel Salz versteckt!
- mediterrane Ernährung: fettarm, vorzugsweise Huhn und Fisch, viel Gemüse und Obst, Wasser und Tee statt gesüßte, aromatisierte Getränke und gesunde Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis und Mais
Wie misst man richtig?
- Verwenden Sie ein geeichtes Blutdruckmessgerät (z. B. aus der Apotheke)
- Sitzen Sie vor der Messung ein paar Minuten entspannt, atmen Sie ruhig, sprechen Sie nicht während der Messung
- Am besten morgens VOR der Einnahme von Medikamenten und Kaffeegenuss messen
- Messen Sie zweimal hintereinander; der Wert der zweiten Messung ist meistens niedriger und der gültige
Fun-Fact: Laut einer Studie der Universität von Michigan steigt die Wahrscheinlichkeit, erhöhten Blutdruck zu haben bei Männern, wenn ihre Frau gestresst ist. Steht aber der Mann unter Stress, so hat dies keine negative Auswirkung auf den Blutdruck der Partnerin. Die Forscher haben 1356 ältere Paare untersucht und erklärten sich die Ergebnisse damit, dass Männer mehr als Frauen auf die Unterstützung des Partners angewiesen sind.
Haha, ich habe Bluthochdruck, soll ich meine Frau also zur Massage schicken? Das geht sicher leichter als abnehmen…
“ … Die Forscher haben 1356 ältere Paare untersucht und erklärten sich die Ergebnisse damit, dass Männer mehr als Frauen auf die Unterstützung des Partners angewiesen sind.“
Das glaube ich sofort! Sehr spannend, das auch mal wissenschaftlich belegt zu bekommen.