Besuchsdienst – Umzug ins Ausland – Mutter bleibt hier in Graz
Heute ist ein junges Ehepaar an uns mit der Bitte herangetreten, dass diese ihren Lebensmittelpunkt – aufgrund eines beruflichen Auslandsaufenthaltes – in den Vereinigten Staaten Amerika verlegen werden. Die Mutter der Frau bleibt hier in Graz, jedoch ist sie schon leicht gebrechlich und vergisst auch manchmal schon etwas; hier wäre Handlungsbedarf: es wird vom Ehepaar berichtet, dass die Mutter bzw. Schwiegermutter oftmals nur in der Küche herumsitzt und nichts weiß mit sich selbst etwas anzufangen – das Kochen bereitet ihr zwar noch große Freude, aber sie könne doch nicht den ganzen Tag nur kochen!
Wir machen mit dem Ehepaar unverzüglich einen gemeinsamen Termin vor Ort bei der Mutter aus, um den tatsächlichen Bedarf zu erheben; schon beim Eintreffen bei der Dame merken wir, dass sie etwas verunsichert ist und natürlich auch traurig, dass ihre Tochter und der Schwiegersohn nach Amerika gehen – sie könne zwar jederzeit mit der Tochter in Amerika telefonieren, aber sehen kann sie die Tochter ja nicht mehr – klagt die ältere Dame, Videotelefonie oder Skypen ist auch keine Lösung, zumal die ältere Dame nicht mit der neuen Technik bzw. Handys, Computer, etc. vertraut ist und wahrscheinlich auch nicht dazu bereit ist, dieses in ihrem hohen Alter noch zu erlernen.
Wir verabschieden uns dann von der Dame und verbleiben mit dem Ehepaar, dass wir eine Bedarfserhebung erstellen werden und sodann einen Zwischenbericht an das Ehepaar übermitteln. Gemeinsam mit unserem Team erstellen wir den tatsächlichen Bedarf und kommen zum Schluss, dass wir zu Anfang lediglich Besuche bei der älteren Dame vornehmen müssen. Gesagt getan – der Tag des Abschiedes des Ehepaares stand kurz bevor und wir haben sodann mit dem Besuchsdienst bei der älteren Dame begonnen. Es war eine herzliche und zugleich traurige Verabschiedung von Mutter und Tochter, wobei wir auch bei diesem Termin auch anwesend waren um die ältere Dame seelisch zu unterstützten. Der Anfang unseres Besuchsdienstes verlief ganz gut und wir haben die ältere Dame auch ein bisschen aus der Reserve gelockt – dies bedeutet – dass wir ihr regelmäßig Aufgaben gegeben haben, z.B. solle sie Kochrezepte heraussuchen, welche wir dann gemeinsam kochen, oder Spiele wie z.B. „Mensch ärgere dich nicht“, „DKT“ oder irgend ein Kartenspiel, dann spielen; und dass aller Wichtigste: sie solle sich die Fragen, welche sie an die Tochter habe, einfach aufschreiben und beim nächsten Besuchsdienst werden wir dann die Tochter gemeinsam anrufen bzw. skypen – so kann die ältere Dame auch ihre Tochter über den Computer bzw. Tablet sehen!
So macht doch ein Besuchsdienst wirklich Spaß – auch wenn die ältere Dame ihre Tochter sehr vermisst! Denn so hat die ältere Dame jetzt auf jeden Fall immer eine wichtige Aufgabe zu erledigen und ist dadurch auch immer gefordert!
Wow! Was für ein super Beitrag. Besuchsdienste sind wirklich wichtig!
Wünsche euch ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße,
Inge
Ja, dass glaube ich auch! Falls ich für meine Tante mal einen Besuchsdienst benötige, werde ich auch das SeniorenNetz hiermit beauftragen!
Ich bekomme sicherlich auch weiterhin von meiner Familie Besuche.
Ich finde es echt traurig, die arme Mutter in Österreich alleine zu lassen, wenn sie scheinbar nicht gut sozial eingebunden ist. Gott sei Dank gibt es das SeniorenNetz. Wobei jetzt mit Corona ist es ziemlich egal, ob man am Ende der Welt wohnt, oder gleich am Ende der Straße. Hoffentlich hat dieses Dilemma bald ein Ende! Eure Susi!