Angehörigen helfen, ohne Streit zu riskieren
Frau Preininger berichtet…
Ein Geschwisterpaar hat mit unserem Büro einen Beratungstermin ausgemacht. Beim Kennenlern-Termin kommt das Geschwisterpaar sofort auf den Punkt: Die Eltern leben noch zu Hause, unterstützt von einer 24-Stunden-Betreuerin; die Kinder haben die Vorsorgevollmacht für die Eltern. Nun stehen etliche medizinische Untersuchungen bei verschiedensten Ärzten an. Offensichtlich ist die 24-Stunden-Pflegerin damit überfordert und weiß nicht, was hier zu tun ist.
Wir fragen nach, ob nicht einer von den beiden bei den Arztterminen dabei sein könnte. Sie verneinen: Die Eltern seien schwierig, haben ganz eigenartige Anschauungen, lassen sich von den Kindern nichts sagen und fassen deren angebotene Hilfe schnell als Einmischung auf.
Das Geschwisterpaar beauftragt dann das SeniorenNetz als Begleitdienst mit den Eltern bei den diversen Ärzten vorstellig zu werden, was wir natürlich sehr gerne machen! Unsere weitere Vorgehensweise sieht folgendermaßen aus: Terminkoordination mit den diversen Ärzten und Diagnostikzentren, Kontaktaufnahme mit dem praktischen Arzt des Ehepaars zwecks der benötigten Überweisungsscheine, Krankentransportscheine, etc. Bei den Arzt- bzw. Untersuchungsterminen nehmen wir dann auch die 24-Stunden-Pflegerin mit, damit diese den Ablauf sieht und ihr die Angst vor Unvorhergesehenem genommen wird.
Ende gut, alles gut! Nach getanem Begleitdienst haben wir den Geschwistern einen genauen Bericht über die Situation der Eltern zukommen lassen. Sie waren – wie auch nicht anders erwartet – sehr erleichtert. Sie konnten ihren Eltern helfen, ohne dass die sowieso bereits angespannte Eltern –Kind – Beziehung weiter erschüttert wurde.
Also hier sehe ich schon einen enormen Konflikt auf die Familie zukommen…….